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Horst Ehrmantraut im 11Freunde-Interview
»Der Plastikstuhl war symbolisch«
Interview: Moritz Herrmann Bild: Imago
Horst Ehrmantraut gilt vielen als kauzigster Bundesligatrainer aller Zeiten. Jetzt räumt der kleine Mann aus Einöd mit den Anekdoten auf. Ein Gespräch über Kibitze, lauschende Karlsruher, Busfahrer, seinen weißen Plastikstuhl – und ein Danke an den Fußball.
Der Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt steht künftig unter der sportlichen Leitung von Trainer Armin Veh. Der 50-Jährige, der im März als Coach beim Hamburger SV beurlaubt wurde, soll nach kicker-Informationen am Dienstag bei den Hessen vorgestellt werden.
Veh tritt die Nachfolge von Christoph Daum an, der nach dem Abstieg seinen Vertrag bei der Eintracht nicht verlängert hatte. “Veh wird morgen um 11.00 Uhr vorgestellt. Er bekommt einen Einjahresvertrag”, erklärte Eintracht-Vorstandschef Heribert Bruchhagen gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Veh soll nun die Eintracht nach dem Absturz in der abgelaufenen Rückrunde wieder auf Kurs bringen. Klares Ziel ist, wie es dieser Tage der neue Sportdirektor Bruno Hübner sagte, “der sofortige Wiederaufstieg”. Trainingsauftakt bei der Eintracht ist der 8. Juni, bis dahin müssen die Verantwortlichen noch am neuen Kader basteln.
Veh hatte im Sommer 2010 seinen Job beim HSV angetreten und einen Zweijahres-Vertag vereinbart. Dieser enthielt einen Passus, nach dem beide Parteien eine Ausstiegsklausel zum 31. Mai besitzen. Von dieser hatte der Coach Gebrauch gemacht, allerdings wurde er beim HSV noch im März nach der 0:6-Niederlage gegen den FC Bayern München beurlaubt.
Nun also übernimmt der Meistertrainer des VfB Stuttgart von 2007 das Zepter bei der Frankfurter Eintracht.
…ein wie ich finde “schöner” Artikel über das ausgebliebene Wunder von Dortmund. Damit können sich bestimmt viele Robber identifizieren, die im Debboh oder wo annersda in der Republik geschaut haben und erstrecht der im Stadion…
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Ein Artikel von www.11Freunde.de
Autor: Alex Raack
Die Tragödie des Frankfurter Abstiegs
Wie ein Tritt zwischen die Beine
Am Anfang war ein Strohhalm. Am Ende war der Abstieg. Unser Redakteur Alex Raack verfolgte die letzten 90 Minuten von Eintracht Frankfurt in einer Berliner Fankneipe. Ortsbesuch in einem Mikrokosmos zwischen roher Hoffnung und kalter Realität. (…)
Via unserem Schatzmeister und Bannergott Richissimo erreichte uns folgender Beitrag eines ehemaligen Freiherr-vom-Stein-Kollegen – Christoph Ellegast. That’s the spirit!
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Liebe Eintrachtler und Frankfurter,
ich hatte letzte Nacht einen Traum. Alle für Frankfurt! :-)
Viele Grüße Christoph
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Bundesliga-Schlusskonferenz vom 14.Mai 2011.
60.Minute
Hier ist Dortmund. Die Eintracht kämpft, gibt alles, aber ein Tor will nicht fallen. Wie viele Chancen braucht diese Mannschaft noch? Daum tanzt an der Außenlinie. Er schreit, hüpft. Es hilft alles nichts. Es steht immer noch 0:0.
65.Minute
Tor in Hamburg. 1:0 für den HSV. Der absolute Wahnsinn. Gladbach stürmt über eine Stunde, aber der HSV trifft. Die Gladbacher sind fassungslos. Lucien Favre, der ansonsten ruhige Schweizer, ist auf einmal völlig aufgelöst. Er schmeißt mit Ricola Kräuterbonbons nach dem Schiedsrichter. Sein Assistent versucht ihn zu beruhigen.
68. Minute
Hier ist Hoffenheim. Es steht 0:0. Felix Magath bleibt cool. Er schlürft seelenruhig auf der Trainerbank seinen Tee. Die mitgereisten Fans aus Wolfsburg sind nicht ganz so cool. Ganze 80 Wolfsburger Fans haben sich auf den Weg nach Hoffenheim gemacht. Immer wieder hört man ein leises: “Felix, Felix.” Es ist ein Bild des Jammers.
75.Minute
Tor in Hamburg. Gladbach gleicht aus. Alle haben sich lieb. Der HSV hat geschlafen, wie schon so oft in dieser Saison. Den Hamburgern kann’s egal sein, sie bleiben auf jeden Fall in der Bundesliga. Wir schalten zurück nach Dortmund.
80.Minute
Willkommen im Hexenkessel von Dortmund. Die Eintracht läuft und läuft. Jetzt aber, Ochs flankt auf Gekas. Gekas schießt. Pfosten! Ist das denn die Möglichkeit? Der Ball prallt vom linken Pfosten zurück auf Gekas. Gekas schießt wieder. Roman Weidenfeller kann den Ball nicht halten. Er lässt ihn abprallen. Der Ball fliegt auf Gekas Kopf zu. Was macht Gekas? Er bleibt stehen, rührt sich nicht. Tor. Der Ball ist im Tor. Die Eintracht Spieler stürzen sich auf Gekas. Was für ein kurioses Tor. Ist es das gewesen?
85. Minute
Tor in Hoffenheim. Ich werd verrückt. Eben gerade hat Hoffenheim den VfL Wolfsburg auf einen Abstiegsplatz geschossen. Felix Magath fällt seine Teetasse aus der Hand. Die Wolfsburger sind nur noch ein Häufchen Elend. Wir werden sie in der nächsten Saison nicht vermissen.
88.Minute
Hier ist Hamburg. Die Gladbacher und Hamburger scheinen sich auf ein Unentschieden geeinigt zu haben. Der Ball wird nur noch hin- und hergeschoben. Hier passiert nicht mehr viel. Die Angst vor einen Gegentreffer lähmt offensichtlich die Gladbacher.
90.Minute
Dortmund gleicht einem Tollhaus. Die Eintracht Fans singen: “Deutscher Meister wird nur die SGE.” Vor einer Woche waren sie noch niedergeschlagen, doch jetzt diese Euphorie. Es ist unglaublich. Wer hätte das gedacht? Alle hatten sie die Eintracht abgeschrieben.
Daum wippt von einer Seite auf die andere. Nur noch wenige Sekunden. Das Spiel ist aus. Eintracht Frankfurt hat gewonnen. Was macht Daum? Er stürmt Richtung Ausgang, dort wo die Meisterschale steht. Er wird doch nicht. Nein, das kann nicht sein. Es ist nicht zu fassen, Daum greift sich die Meisterschale. Er wird von Dortmunds Boss Watzke und drei Ordnern verfolgt. Daum ist schneller. Er rennt zur Fankurve von Eintracht Frankfurt und streckt die Meisterschale in die Höhe. Die Eintracht Fans sind aus dem Häuschen. Was für eine Genugtuung. 1992 hat Daum mit dem VfB der Eintracht die Meisterschale vor der Nase weggeschnappt. Ist das Daums Art der Entschuldigung bei den Eintracht Fans für den 16.Mai 1992? Dieser Daum ist einfach verrückt.
Wir schalten nach Hoffenheim:
Wolfsburg ist abgestiegen. Die Millionärstruppe hat versagt. Wie bitter für den VW-Konzern.
Hamburg:
Gladbach ist Sechzehnter. Sie müssen nun in die Relegation. Trotzdem eine Wahnsinnsleistung. Vor vier Wochen hat niemand mehr an Gladbach geglaubt. Den Gladbachern gebührt mein Respekt.
Wir schalten zurück nach Dortmund:
Daum, immer wieder Daum. Dieser verrückte Hund. Mittlerweile hat er die Meisterschale den Dortmundern überreicht. Den Dortmunder Spielern ist Daums Aktion egal. Sie tragen es mit Humor. Die Frankfurter und Dortmunder feiern zusammen. Einzig Patrick Ochs steht etwas verloren auf dem Feld herum. Er hat Tränen in den Augen. Sind es Tränen des Abschieds oder des Abstiegs? Wir versuchen ein Interview mit Patrick zu bekommen.
Interview mit Patrick Ochs:
Patrick, ein großer Tag für die Eintracht, aber ein trauriger für sie persönlich. Während sie nächstes Jahr in der zweiten Liga mit Wolfsburg spielen, kicken ihre Kameraden weiterhin in der Ersten. Wie fühlen sie sich?
“Ich bin Frankfurter. Wolfsburg war die Idee meines Beraters. Dieser… nun ja. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Ich freu mich für die Eintracht.”
Vielen Dank Patrick. Mit diesen Bildern schließen wir die Bundesliga-Konferenz.
Der Kreis der Spieler von Eintracht Frankfurt ohne Vertrag für die 2. Liga ist größer als bislang bekannt. Auch Ralf Fährmann (22) und Chris (32) gehören dazu, wie sich jetzt herausstellte. Fährmanns Berater Dirk Lips bestätigte auf kicker-Nachfrage: “Der Vertrag gilt nur für die 1. Liga.”
Lips signalisierte Gesprächsbereitschaft über eine weitere Zusammenarbeit. Ex-Kapitän Chris hatte gegenüber dem Hessischen Rundfunk erklärt, dass sein Arbeitspapier bis 2012 ebenfalls nur für die Bundesliga Gültigkeit besitzt.
Bisher war davon auszugehen, dass lediglich Patrick Ochs (26, wechselt zum VfL Wolfsburg), Halil Altintop (28) und Maik Franz (29) bei Abstieg ohne Vertrag für die 2. Liga sind, weil ihre länger laufenden Verträge ans Oberhaus geknüpft sind.
Nach dem 0:2 gegen den 1. FC Köln machte Pirmin Schwegler (24) erstmals deutlich, dass er bereit ist, mit der Eintracht in die 2. Liga zu gehen und dort den sofortigen Wiederaufstieg anzupeilen. Obwohl der hochtalentierte Schweizer Nationalspieler sicherlich kaum Problem hätte, einen Erstligisten zu finden, der ihn in Frankfurt aus dem bis 2012 laufenden Vertrag, dessen Verlängerung er im Winter abgelehnt hatte, herauskaufen würde. “Mein Vertrag gilt auch für die 2. Liga. Ich bin verantwortlich und will die Fehler gerne selbst ausbügeln und dafür geradestehen.”
Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Eintracht Frankfurt) nach der 0:2-Heimpleite gegen den 1.FC Köln: „Wir sind sehr deprimiert. Dass wir so ein wichtiges Spiel verloren haben und Gladbach gleichzeitig gewonnen hat, trifft uns tief. Das ist der Tiefpunkt in den acht Jahren, in denen ich bei der Eintracht bin. Der Abstieg würde uns um Jahre zurückwerfen.“
Christoph Daum (Trainer Eintracht Frankfurt) nach dem Spiel: „Der letzte Tick Einsatz muss abgerufen werden, um ein Tor zu erzwingen. Darüber werden wir sprechen, das werde ich versuchen, den Spielern mitzugeben. Wir müssen aber auch selbstkritisch sein: Vielleicht ist im Augenblick nicht mehr drin. Wir können den letzten Tick Durchschlagkraft nicht abrufen.“
Mats Hummels (Borussia Dortmund) über das nächste Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt: „Wir werden definitiv ein besseres Spiel hinlegen als heute. Wir wollen uns vor den eigenen Fans richtig gut verabschieden und nicht in den Wettbewerb eingreifen. Wir wollen die Saison gebührend abschließen.“
Franz Beckenbauer über die abstiegsgefährdete Eintracht Frankfurt: „Selbst Christoph Daum, der ein Meister der Motivation ist, hat es nicht geschafft, aus diesem Haufen eine Einheit zu machen.“
…und manchmal beides.
Letzte Woche nach dem Mainzspiel dachte man noch, einen größeren fußballerischen Kater der SGE-Fans kann die Mannschaft nicht noch einmal anrichten. Leider ein Trugschluss. Jetzt bleibt nur noch eins, den schwindenen Optimismus auf den letzten Spieltag zu richten, auf das Spiel bei den abgefeierten Dortmundern.
Wenn denn noch Optimismus vorhanden ist, angesichts des aktuellen Leistungsvermögens der Eintrachtspieler. In Anbetracht der aussichtslosen Lage ist es wohl schon ein Erfolg, wenn der Rückrunden-Negativrekord von Tasmania Berlin (nur 7 Rückrunden-Tore 1965/66 – die Eintracht hat momentan 6) nicht ‘geknackt’ wird oder man immerhin als einziger Bundesligist den Deutschen Meister zweimal geschlagen hat.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Hier eine therapeutische Playlist zum Verarbeiten des Desasters:
Mike + The Mechanics – All I Need Is A Miracle
The Rolling Stones – You can’t always get what you want
Lenny Kravitz – It ain´t over till it´s over
Rainhard Fendrich – Es lebe der Sport (live)
Und mit einem besonderen Gruß an die Spieler:
Gerne könnt ihr über die Kommentarfunktion Eure therapeutischen Lieder ergänzen!!!
Die Frage der Woche:
Am 14.05.2011 – also am Tag des letzten Spiels der Saison beim Meister Borussia Dortmund – gibt es mehrere Geburtstage zu feiern. Einen 80sten, einen 50sten, einen 35sten und einen 27sten.
Wer sind die Geburtstags”kinder”?
Die schnellsten und fachkundigsten Antworter bekommen vom Zündkerzenbeauftragten einen kleinen Gruß aus der Küche.
