Die Schobbeblogger-Linkliste der Woche
Zwei Seelen wohnten ach in meiner Brust, und tun es noch immer. Montag früh waren es sogar noch 3 – kurzentschlossen mit Guido nach FFM fahren und das Spiel vor Ort schauen? Im gegnerischen Territorium Düsseldorf eine Kneipe dazu aufsuchen? Oder in Essen das Sky Studio Süd aktivieren und das Spiel in 4D, mit Stadion-Dolby Surround Sound und Cyber-Maske quasi im Chillsessel von der Seitenlinie aus verfolgen? Letzteres Konzept griff schlussendlich.
Die zwei Seelen, die nach Abpfiff noch ach in meiner Brust wohnten schwankten zwischen “Und schon wieder ungeschlagen – SGE!” und “Hach, wär die Tabellenführung schön gewesen…”. Aber während des Spiels und auch in der Nachbetrachtung musste man anerkennen, dass Fortuna Dickehosedorf doch sehr unangenehm zu spielen und insgesamt ziemlich stark war.
Das Spiel nochmal in der 4D-Zusammenfassung:
Der Platzverweis von Alex Meier war schon recht hart und ohne jedwedes Fingerspitzengefühl. Dabei ist der eigentliche Grobmeier doch bei den Fortunen angestellt!
Wir erinnern uns: http://www.youtube.com/watch?v=4aPHJxV1-2o
Damals hatte er aber auch zielsicher den passenden Vogel dazu ausgewählt…
Noch ein (ehemaliger) Rowdy Düsseldorfer Schule und bekennender Bayern-Nichtfreund outete sich vor einigen Jahren als gar nicht soooo Fortuna-fanatisch – Campino nämlich:
“Fußball gibt mir die Möglichkeit, als beinharter Liverpool-Fan mit 20 000 anderen Anhängern im roten T-Shirt über die Straße zu laufen und einer von ihnen zu sein. Der FC Liverpool ist mein Herz, Fortuna Düsseldorf mein Verstand. Ein Gewissenskonflikt ist allerdings nicht zu befürchten, denn die Mannschaften werden in den nächsten Jahren wohl kaum gegeneinander spielen. Im Zweifelsfall würde ich aber zu Liverpool halten.”
Gut für uns, dass wir in solche Konflikte gar nicht kommen können, da sowohl Verstand als auch Herz schwarzrot sind. Hier geht’s zum kompletten ‘Campino-Alphabet’:
http://www.faz.net/artikel/C30602/weltsicht-das-campino-alphabet-30028865.html
Da kommt man unweigerlich zur Anti-Bayern-Hymne schlechthin, und Youtube hat natürlich die passende Version parat, nämlich eine Kombi mit dem 2-1-Sieg unserer Eintracht gegen die Bajuwaren vor gar nicht allzu langer Zeit, in einem wohlbekannten Stadion:
(*Schwelg-Modus aus.*)
Aber – die Düsseldorfer Punkrockband sind nicht die einzigen Bekenner:
Kommen wir nun lieber wieder zum Wesentlichen, Wichtigeren, Naheliegenden – dem ersten Frankfurt-Derby seit fast 50 Jahren. Ich kann mich noch an Spiele ‘bei die Amadörn’ unserer 2. Elf gegen den FSV erinnern, am Riederwald vor kleiner Kulisse für 1 Mark Eintritt, da gab’s eine hochgradisch ordentlische Bratworscht und amüsante Einlagen der FSV-‘Kulisse’ (z.B. das Anheben von Schuhen des gesamten Blocks in Bezug auf den Schlabbekicker-Status der Eintracht). Lambis, Rikki & Co werden sich erinnern.
Und nun ein Liga-Spiel gegen den FSV vor ausverkauftem Haus, eine grandiose Sache eigentlich. Überhaupt hat diese Saison in der 2. Bundesliga einiges an Positivem parat, an das wir zuvor nicht gedacht hatten – exotische Groundhopping Points, Tore der Eintracht (jetzt schon eins mehr als in der gesamten letzten Rückrunde), sogar frühe Tore (und zwar nicht gegen uns), Traditions-Duelle, das Pokallos gegen Schaiserslautern. Und nun also das Derby.
Schade zwar, dass das Auswärtsspiel im eigenen Heim stattfindet (werden nun eigentlich am Sonntag FSV-Fahnen aufgehängt und die weißen Sitzüberzieher vor den Frankfurt-Schriftzug in der Arena gestülpt?), trotzdem sollte es eine Begegnung der besonderen Art werden. Allerdings bleibt zu hoffen, dass die ‘Heimmannschaft’ nicht folgende Hymne abspielen wird:
Oben genannter Prince-Jünger Guido würde sich wohl bei Abspielen dieses Clips sofort eigenhändig und unbetäubt am Magen operieren…
Bleibt zu erwähnen, dass die SGE von den 4 Oberliga Süd-Spielen gegen die Bornheimer 3 gewann bei 1 Unentschieden und 14-3 Toren. Derby-König war dabei Lothar Schämer, der insgesamt 4 Liga-Tore gegen die Bernemmer erzielte, Ende 1962 gab es noch ein Aufeinandertreffen im Süddeutschen Pokal – auch da netzte Schämer (übrigens erzielte er 1963 auch das allererste Eintracht-Tor in der neugegründeten Bundesliga per Handelfmeter beim 1:1 gegen den FCK). Meister-Goalie Egon Loy stand in allen diesen Derbies im Tor und wird nun beerbt vom ewischen Ogga – das passt doch bestens.
Lothar Schämer: http://www.eintracht-archiv.de/schaemer.html
Bei all der Tradition und Legenden-Huldigung sollte nicht unerwähnt bleiben, dass unser EFC-Ehrenmitglied Alfred ‘Don Alfredo’ Pfaff vor genau 50 Jahren (am 13.08.1961) offiziell verabschiedet wurde! Ein wahrer Held der SGE trat damals ab, dem es nicht vergönnt war in einem der Stadt-Derbies der 60ger Jahre gegen den FSV zu spielen. Aber vielleicht war es ihm eh lieber, gegen die Komischen von der anderen Mainseite Gas zu geben, was er ja auch vorzüglich gemacht hat (z.B. im Endspiel 1959). Die Mannschaft bedankte sich bei seiner Verabschiedung mit einem 5:4-Siege gegen ebenjene Kickers:
http://www.eintracht-archiv.de/1961.html
So, jetzt hat sich der Schwelg-Modus doch heimlich, still und leise von selbst wieder angestellt. Bevor ich also jetzt irgendeinen an den Haaren herbeigezogenen Grund finde, von Tony Yeboah und Fußball 2000 Links zu suchen, wünsche ich vorab lieber schonmal viel Spaß am Sonntag!
Waren eigentlich Schobberobber letzte Saison in Hoppenheim und hatten auf der Rückfahrt Tinitus-Symptome? Die Anti-Schmähruf-Anlage kam wohl auch beim Spiel von “1899” (der Name ist kein Programm) gegen die SGE zum Einsatz bzw war installiert. Demnächst brennen sie dann wohl eigene, blau qualmende Pyros ab, um die der gegnerischen Fans unsichtbar zu machen. TS TS TS TSG kann man da nur sagen…am End verhelfen sie uns durch einen eigenen Lizenzentzug noch zu einem Aufstieg nach nur wenigen Spieltagen? Da hätte der Fußballgott dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Das Derby nehmen wir vorher aber bitte noch mit!!! ;-)
In diesem Sinne,
Ihne Ihrn Schobbeblogger