Lange ist es her, da schlich Horst Ehrmanntraut um den Busfahrer herum, machte schlechte Vibes aus und verbannte sogar Lippi Lippert zu den Amateuren – wegen kein Karma. Jetzt scheint Guru Veh eine geistige S(G)Ekte um sich versammelt zu haben, die einen wahren Spirit an den Tag legt und die Fans Dauer-Mantras singen lässt.
Was aber sagt der leidgeprüfte, verdutzte, ungläubige Anhänger dazu? Nun gut, es gibt das Leid des Leidens, das Leid der Veränderung und das Leid der Bedingtheit. Du musst den Weg gehen um vom Leiden befreit zu werden.
Und es ist wie eine Wiederauferstehung, wie ein Leben nach 1959/1960, nach den 70gern und nach den 90gern. Sind wir an der Zeit? Ist es die Wiedergeburt des schönen Spiels, des gepflegten Balls? Wir kratzen uns am Kopp, fragen uns “Wo, ja wo kommt das alles auf einmal her?”
Die Verzückung ist groß und ja, der Weg war lang. Ist es so schön, weil uns der Glauben daran fast verloren ging? Oder ist es einfach nur Fußball, einfacher Fußball? Ist es eigentlich alles ganz einfach?
Momentan schon.
Da stehen 11 auf dem Platz, und die geben Gas, zerreißen sich, haben Bock. Die hören nicht auf. Die sind nicht getrieben von Egoismus, oder schlechtem Gehalt oder besserem Gehalt anderswo. Die wollen einfach nur. Jeder. Und dann geht einer raus und ein anderer kommt rein, und der macht genau da weiter. Das haben wir lange nicht gesehen, und deswegen reiben wir uns auch in einer Tour verwundert die Augen. Wunder haben wir schon viele gesehen, kommen und gehen, aber jetzt fühlt es sich fast so an, als ob da was bleibt. Etwas, das uns keiner mehr nehmen kann. Ein Gefühl. Eine Freude, ein Stolz.
Den Weg gehen wir weiter, machen wir ja immer, aber selten war es leichter als jetzt, diesen Weg mitzugehen.
Die Buben, die Buben, die guden Buben.
Der Meister kann kommen.