Der Name ist Programm – die Schobbeblogger-Linkliste der Woche!
Und schon wieder ungeschlagen SGE! Nicht nur das – bestes Auswärtsteam, auswärts immer mindestens drei Tore geschossen, überhaupt die meisten (wie Düsseldorf), und als Konsequenz aus all dem – Relegationsplatz! Hätte man uns diese Bilanz nach 9 Spieltagen vor dem Saisonstart versprochen, wir hätten sie ungesehen gekauft. So wie wir scheinbar recht schnell beispielsweise Mo Idrissou vereinnahmen, der nun fünfmal in drei Spielen genetzt hat. Endlich mal ein Mo, der kicken kann. Nach seinem ersten Einsatz in Cottbus waren wir uns da ob seiner Körpersprache noch nicht so sicher. So schnell geht das. Und schon sind wir bei der Diskussion um Eigengewächse und Legionäre, um Identifikationsfiguren und zusammengewürfelten Truppen.
Aber der Reihe nach, hier erstmal das Spiel in der Audio-Zusammenfassung mit Heribert-O-Ton:
Gute Ökonomie also, langer Atem. Der wird noch ganz wichtig werden. Auch schön zu sehen, daß Veh auf ein 4-4-2 umstellen kann, das auch tut, und Erfolg damit hat. Bei Amtsantritt hatte er es angekündigt, und auch das ist irgendwie beruhigend – dass er sein Ding durchzieht:
Spox spricht von ‘Geld schießt Tore’ und den hochbezahlten Stürmern Gekas und Idrissou:
Apropos hochbezahlt, Armin Veh verhalf während des gestrigen Spiels in Dresden dem zeitgleich aufgeschmissenen Kandidaten von ‘Wer wird Millionär’ indirekt zu 1000 Euro. Wobei das Publikum mächtig nachhelfen musste, die 99% stimmten ihn schließlich doch um, statt der bevorzugten Antwort A) doch eher C) (…mit Veh) zu nehmen. Puuuh, das war knapp. Aber seht selbst, ab 0:34:10 geth’s los und es ist das Ertragen von etwas Werbung wert (Kuschelrock 25 ist schon draußen?!):
Zurück zum Spox-Bericht und den Scharmützeln zwischen Fischer und Hübner, die sicher aufgebauscht daherkommen. Aber das Stichwort ‘Legionäre’ und Schwierigkeiten der Fans in Sachen Identifikation mit der Mannschaft sind mir zuletzt auch häufiger untergekommen.
Hier nochmal das Interview unseres Presis:
Man weiß ungefähr was er sagen will, und seine Interviews haben auch immer einen hohen Entertainment- und Authentizitäts-Faktor (“Wer am Donnerstagmorgen gut aussieht, der hatte einen schlechten Mittwochabend.”). Ich frage mich aber auch, wieviele Youngster, Local Heroes und Schobbekigger man hätte holen können zwischen Abstieg (Mitte Mai) und Zweitligastart (Mitte Juli), die uns beim Aufstieg entscheidend helfen können. Und – die historische Liste der “Legionäre” bei der Eintracht ist lang, und Multikulti hat uns auch immer ausgemacht – es kann also auch ganz schnell gehen mit der Integration und der Identifikation. Zum Glück gibt es ja auch noch Oka, Jung und Rode, hoffentlich auch bald wieder unseren B-Jugendmeister Sonny Kittel.
Ich habe mal die Startaufstellungen vom Montagsspiel in Dresden mit dem 2-0-Sieg gegen Nürnberg vor fast exakt einem Jahr verglichen. “Damals” waren Oka, Jung und Russ, am Montag Oka, Jung und Rode die einzigen local heroes. Der Rest jeweils eine Mixtur aus Wahlfrankfurtern.
Ich sage: Fischer, bleib bei deinen Netzen, und Hübner, bleib bei deinen…ja, bei was eigentlich?
Google hilft an seinem 13. Geburtstag besonders gerne, laut Hans Bahlow (Deutsches Namenslexikon) ist der Name “Hübner” die ostdeutsch-schlesische Form des Namens Huber. Und Huber bedeutet “Bauer als Besitzer einer Hube”. Eine Hube ist Ackerland von 60 Morgen.
Also Hübner, bleib bei deiner Hube. Ist aber doch ein schöner Vergleich – Bruno bestellt unser Feld, 60 Morgen sind dann wohl der Etat und am Saisonende fahren wir alle die Ernte ein. Ich finde auch, dass Bruno das gut gelöst hat bislang und die Söldner ääh Adler sich mehr und mehr einspielen.
Wenn wir schon dabei sind, schauen wir doch mal was wir sonst noch so an Identifikationsfiguren und Arbeitern im Team haben (Quelle: http://www.der-familienstammbaum.de/ahnenforschung/alte-berufe-k.php):
Der “Veh”, oberhochdeutsch auch Feh oder Fäh bzw mittelhochdeutsch ‘Vech’ bedeutet »buntes Pelzwerk« und die Übername des Kürschners oder Pelzers. Hoffentlich kein Vorzeichen für zukünftige Modeerscheinungen im hochbezahlten Team.
“Kohlenbrenner” (Spottname: Rußwurm) ist unser Allrounder auf links, mittig, hinten oder vorne. Sein Kumpel “Meier” war ursprünglich als “major villae oder villicits” im alten Frankreich der Beauftragte des (adligen oder geistlichen) Grundherrn, der den Haupt-Gutshof bewirtschaftete, später auch die Verwalter bzw. Pächter kleinerer Höfe, mit Aufsicht über das bäuerl. Abgabewesen; schließl. auch Erbpächter. Hessen kennt aber nur Grebe (Graf). Heißt das nun, dass der Lange die Hube als Erbpächter übernimmt und nach der Karriere die Nachfolge von Hübner als Sportdirektor antritt? Oder kennt Hessen noch immer nur Grebe? Wir werden es mitbekommen.
Schön auch der “Schwegler”, der oberdeutsche Flöter oder Pfeifer (auf der Querflöte des Hirten aus Holunder oder Knochen) – eindrucksvoll hat er gestern der Eintracht die Richtung geflötet und den Marsch gepfiffen. Der “Rodler” ist der amtliche Schreiber (lat. rotularius), verwaltet Rode also die Mannschaftskasse?
Genug des Abschweifens, aber sowas passiert wenn man nebenher Steinhöfer mit Basel im Old Trafford untergehen sieht.
Freuen wir uns auf Teil 4 der Ostwochen gegen Union Berlin, hoffen wir auf Tore der SGE, von Aageplackten oder Urgesteinen, von Kohlenbrennern, Erbpächtern oder Flötern, mir ist es wumpe so lange der Ball nur im gegnerischen Netz zappelt. Der Pelzer wird schon die richtigen Konsorten an den Start bringen.
In diesem Sinne!
Ihne Ihrn Schobbeblogger
PS: Basel hat gerade zum 2:2 ausgeglichen. Nix für ungut Steini!
PPS: Bzw per Frei-Elfer die 3:2-Führung gg ManU erzielt. Steini, komm zurück!
PPPS: Endstand 3:3, alles wieder normal.