Sechs Spiele bis Europa

Apr 12
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(Bitte den Titel dieses Blogs nicht zu schnell und/oder laut lesen und/oder dann falsch verstehen und/oder falsch verstanden werden.)


Liebe Freunde des gepflegten Ballsports,

in den vergangenen Wochen hätte das Eintracht-Phrasenschwein viel Umsatz machen können. Stellvertretend für viele der Fußball-Weisheiten, die man vorm Waldstadion, im Waldstadion und ums Waldstadion herum zu hören bekam, drei Auszüge:

“Nicht schlecht gespielt, wieder kein Ergebnis. Mund abbutze, nach vorne schaun.”

“Wir sind Aufsteiger und haben unser Ziel vor Augen, danach sehen wir weiter.”

“Auch die Plätze 9 bis 13 wären ein Erfolg.”

Aber weit gefehlt. Es hat sehr lange gedauert, bis der Verfasser dieses Blogs sich von der Euphorie über den Spielstil der SGE, über konstant sensationelle Tabellenplatzierungen, über reißende Serien, über aufsteigende Sterne am Bundesliga-Himmel im rot-schwarzen Trikot, bis er sich von just dieser Euphorie lösen konnte und nun eben nicht mehr mit Platz 13 zufrieden sein wird. Wir haben nun Blut geleckt, und jetzt da es scheint, dass uns die gierigen Langzeit-Bundesligisten die Nutella vom Brot nehmen, da klammern wir uns an jedweden Strohhalm, der uns da oben in der Bel Etage der Bel Etage (Platz 4 bis 6) halten kann. Keine Lust mehr auf Phrasen, genug ins Schwein geschmissen.

Europa, du hast lange gewartet, Europa, du bist reif. Die wunderschöne SGE ist bester Aufsteiger Europas und residiert seit Anbeginn der Saison auf den Tabellenrängen, aus denen Träume gemacht werden. Der große Bruder aus Dortmund hat dieser Tage vorgemacht, welch Glorie da schlummern kann. Nicht wenige von uns werden an Reutlingen, Kaiserslautern und tapfere Recken wie Tsoumou und Fenin gedacht haben.

Auch wenn Achsen wegbrechen (der ligabeste Torwart, der Kapitän, der Torjäger), wenn heilige Rasen durch scheinheilige Schalenschwenker besudelt werden, wenn Torkrisen ausbrechen und wenn der König mit viel Land fast dem Ruf anderer Reiche erliegt – die Hoffnung nach europäischen Höhen, die bleibt.

Sechs Spiele sind es noch, sechs Schlachten sind zu schlagen, sechs mal 90 Minuten:

  • Die Erstürmung der Augs-Burg.
  • Die Verteidigung des Adlerhorstes gegen die blau-weißen Knappen.
  • Die Eroberung der Karnevalshoch-Burg.
  • Der Kampf gegen ein Dorf.
  • Die Übernahme von 11 Stadtmusikanten.
  • Die finale Zerstörung der Wolfs-Burg.

Am Ende dieses Sechskampfes werden die Murmeln gezählt, die Wunden geleckt und wenn alles gut geht, die Lorbeeren eingeheimst. Aber – zwo Mack ins Schwein – lasst uns von Spiel zu Spiel denken, von Schlacht zu Schlacht. Wir sind im Herzen von Europa. “Wir warn in Spanien, und in Italien, uns kennt die ganze Welt.” Es wird Zeit, dass wir uns mal wieder blicken lassen.

Eintracht Frankfurt – international!

In diesem Sinne,

Ihne Ihrn Schobbeblogger

PS: Vielen Dank an Stefan Krieger / Blog-G für die tollen Bilder.

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